Lichtgriff

Messsucher Fotografie, Elektrisches und Bass

Headrush CORE und FRFR 112 MKII für Bass

Das hier wird nicht das typische Review Bla Bla, denn der Headrush Core ist endlich mal ein Modeler wie ich ihn mir im Hier und Heute vorstelle. Kein winziges 90 Jahre Display, keine verschachtelte Software sondern nur geiles und performantes Zeug. Ich habe mir die Entwicklung von Headrush lange von der Seitenlinie aus angeguckt und eigentlich viel zu lange an der ZOOM Welt festgehalten. Ok, bei ZOOM gibt’s Multieffekte speziell für Bassisten, was mir mit meinen geringen Bassistenansprüchen immer irgendwie entgegenkam. Für’s Studio habe ich eigentlich schon recht früh auf Interfaces mit guten Amp Plugins gesetzt. Ich habe auch viel mit dem Line6 Helix rumprobiert und soundmässig ist das Helix System über jeden Zweifel erhaben. Aber entweder bekommst Du bei Line6 ein super monströses Floorboard, oder ein süßes Mäusekino, was mir einfach zu klein ist. Die ZOOM Dinger waren immer ein brauchbarer Kompromiss aus Preis und Livesound, die aber im Studio keine Lösung sind.

Core

Als der Headrush Prime vorgestellt wurde, war ich sofort von der Oberfläche, Bedienbarkeit und Design begeistert, aber das Teil ist ja noch größer als ein Helix Floor! Tja und dann kam der Headrush Core. Ich brauche sowieso kein Expression Pedal und wenige Fußschalter reichen mir auch. Das müssen die Headrush People wohl verstanden haben und mit dem Core ein Gerät mit geballter Power, geiler Software, Riesenbildschirm und das mit den gleichen Abmessungen, wie ein ZOOM B6 auf den Markt gebracht.

Headrush Core
Headrush Core – Bester Bass Modeler !

Dry Test

Jetzt wollte ich natürlich irgendwie mal hören, wie so ein Headrush Core klingt. Schwierig, wenn man keinen passenden Laden in der Nähe hat. Aber: Die ReValver Software, die ja auch in Teilen auf dem Core läuft, gibt es als kostenfreie Demo mit einigen Amps/Cabs und Effekten zum Download. Das erinnerte mich irgendwie an Helix Native und zack, war die Software auf meinem Mac. Die „Free“ Version ist zeitlich unbegrenzt, erzeugt aber alle paar Sekunden ein Störgeräusch. Auf diese Weise aber, kann man erstmal ausgiebig testen.

Entscheidung

Ich habe ein Lieblings Amp Plugin: Ampeg Suite. Da gibt es einen SVT 300 Heritage als Modell. Klingt in der DAW mördergeil. Da das Amp Cloning ja so ein Keyfeature bei Headrush ist, habe ich mit der freien Version einen Clone meines SVT Plugins erstellt. Ich musste bei ersten Versuch schon extrem genau hinhören. Cleane Bass Amps clont die Software erschreckend echt. Nach mehreren Versuchen und Finetunings hatte ich dann ein SVT Clone, den ich nicht mehr vom „Original“ unterscheiden konnte. Leider konnte ich mangels Lizenz oder Hardware den guten Stoff nicht speichern, aber das Gehörte, Gelesene und die paar YT Videos, die ich angesehen hatte, haben gereicht um einen Headrush Core zu bestellen.

Hard Core

Das Ding zu ersten mal in den Händen zu halten war schon geil. Heavy Metal vom Feinsten. Trotz der kompakten Größe ist der Headrush Core richtig schwer. Wenn Du mal mit einem LKW eine Bordsteinkante nicht hochkommst, dann kannst Du den Core als Keil unterlegen. So massiv wirkt die Verarbeitung.

Erster Start: Das Headrush Logo mit der Softwareversionsnummer begrüßt Dich. Bei mir 3.1.1. Das Booten dauert ca. 20 Sekunden und dann ist das erste Rig Preset aktiv. Obwohl das fett verzerrte Preset für Gitarre gedacht ist, klingt der Bass damit grandios. Der Quickstartguide liegt immer noch verpackt im Karton, ein Handbuch gibt es nur als PDF. Gut so, denn sowas mag ich eh nicht lesen müssen. Ohne jede Anleitung verbinde ich den Headrush Core mit meinem WLAN und lasse die Software Over The Air aktualisieren. Reboot und Software 4.0.0 ist installiert.

Der Headrush Core auf dem iPhone. Funktioniert auch ohne echtes WLAN, wenn man das iPhone über den persönlichen Hotspot verbindet.

Am iPhone gehe ich im Browser auf headrushcore.local und instant kann ich den Core vollständig auf dem iPhone bedienen. Ist das geil. Keine blöde extra App oder Desktop Software. So macht man das in 2025. Die ersten 3 Rigs: Pure Precision, SVT Cobalt und Shorties sind in wenigen Minuten fertig und klingen schonmal mehr als ordentlich. Das Finetuning im Proberaum mit der Band hat dann Feinheiten perfektioniert. Was für ein geiler Sound!

Und am iPad macht das Editieren natürlich mehr Spass, als auf dem iPhone 😉

Wow

Es ist einfach so geil den Headrush Core zu bedienen. Das Multitouchdisplay reagiert genauso exakt, wie ein iPad und die Software ist rattenschnell. Egal, wo man hintippt, die Funktion ist sofort da. Aber genug davon. Der Headrush Core ist für mich aktuell der Modeler mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis und darüber hinaus mit der besten Bedienbarkeit und Benutzeroberfläche überhaupt.

Ab hier gilt wie immer: Gute Kopfhörer/Monitore sind Pflicht 😉

Weil mit dem Headrush Core die Sonne aufgeht 😉 – Ain’t No Sunshine When She Ran Away With The Guitar Player 😀 Ibanez RB 760 II Aktiv, die Signalkette ist die gleiche, wie im folgenden Sample.

Sound Part 1

Was den Sound angeht, weiß ich gar nicht so genau wie ich das in vernünftige Worte fassen soll. Ich sag’s mal so: Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit einen Fender Bassman mit 1×15 und 4×10 Cabs. Ich weiß also sehr genau, wie sich ein Bassman anhört und anfühlt. Ich habe nun schon viele Modelle des Bassman benutzt und gehört. Bei allen diesen Modellen erkennt man den Bassman zwar wieder, aber das Original ist das nicht. Beim Helix finde ich die Bass Amp Modelle schon sehr gut gelungen, aber beim Headrush muss ich mir wirklich schon einbilden, einen Unterschied zu hören. Auch beim langen Ausschwingen, wo die meisten Modeler entweder Artefakte erzeugen oder wegblenden, schwingt beim Headrush Core noch richtig was mit. Besonders in hohen Frequenzbereichen, wie man es bei neuen Saiten hat, kommt beim Headrush richtig Biss und Vibe rüber.

Sound Part 2

Um den optimalen Sound zu bekommen muss man sich aber schon in der Tiefe mit dem Headrush Core beschäftigen. Nicht jede Kombination aus Compressor, EQ, Amp und Cab/IR ergibt ideale Ergebnisse. Das ist natürlich sehr individuell. Für mich ist ein Sound wichtig, der im Grundsatz einen warmen, aber modernen und druckvollen Bass ergibt. Meine Basis ist daher die folgende: DynIII Comp als Compressor (-22.5 dB, 4:1, 15 dB Knee) -> Auto Q 8 Band EQ als EQ mit dem Preset „Modern Bass“ -> 69 Blue Line Bass (Ampeg SVT 300). Ein Cab oder IR kommt dabei nicht zum Einsatz. Dazu gibt es schaltbar einen Chorus und Reverb. Ein echte Offenbarung für Bass ist der Headrush Ambi Verb. Das ganze erinnert stark an einen Shimmer Reverb, nur dass er eben für Bass perfekt funktioniert und noch mehr Pad Vibe hinterlässt. Der eigentliche Shimmer Reverb, den es im Headrush Core auch gibt, finde ich irgendwie komisch. Man muss viel tweaken an dem Ding und er klingt dann immer noch irgendwie harsch.

Compressor, 69 Blueline Scoop, Stereo Doubler, Chorus, Air Reverb (Studio) Direkt in den Tascam X8

Sound Part 3

Ich könnte mich jetzt noch stundenlang über den geilen Sound auslassen. Der Headrush Core ist da ganz vorne mit dabei. Nicht jeder Effekt funktioniert mit Bass optimal. Dazu gehören leider auch die 3 Synth Effekte. Im tiefen Register am Bass versagen die Drei leider. Im höheren Register hingegen, sind die Synth Effekte traumhaft. Wobei man natürlich sagen muss, dass das Oktav-Effekte sind und am Bass wenig Sinn machen. Eine Bassvariante davon wäre nicht schlecht, was ich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht brauche.

Im Headrush Core gibt es einen Parametrischen EQ, der auf den Gesamtausgang und auch auf jeden (!) Block einzeln angewendet werden kann. Dieser EQ lässt sich tatsächlich grafisch einstellen. Mit chirurgischer Präzision, kann man Frequenzen ein oder ausblenden und so z.Bsp. einen Shortscale Bass an beliebiger Stelle der Signalkette und unabhängig von einem EQ Block den Quak-Sound austreiben. Dinge, mit denen sich der Soundengineer rumquälen muss, kannst Du also vorher schon ganz subtil abstellen und trotzdem einen runden und neutralen Basssound ins Mischpult befördern.

Wenn man die Effekte und EQs weise ausgewählt hat, entsteht eine komplett Noise freie Signalkette, ohne, dass man ein Noise Gate bräuchte. Es gibt – wie bei allen Modelern – natürlich auch Blöcke, die ein Rauschen erzeugen. Für Live alles kein Problem, aber fürs Studio muss man schon sauber arbeiten. Fürs Studio gilt aber sowieso: Weniger ist mehr.

Headrush Core
Headrush Core Para EQ, wenn man mal ein EQ Skalpell braucht. In diesem Fall entferne ich hier für den Ibanez AFB-200 den „Quak“ Sound

Eigenheiten

Es gibt aber auch ein paar Eigenheiten, die hoffentlich noch per Update abgestellt werden. Verwendet man ein Instrument mit mangelnder Abschirmung und lässt es einfach ungespielt stehen, dann schaukelt sich der Noise regelrecht auf. Das ist vom Verhalten ähnlich, als wenn man beim Helix den Autopegel am Eingang aktiviert. Am Instrumenteneingang baut sich der Pegel auch wieder ab, wenn man sauber erdet, aber am Mikrofoneingang mit Phantompower bleibt der Noisepegel, bis man den Headrush Core neu startet. Nach jedem Neustart ist Phantompower wieder aus. Gottseidank. Bei einigen IRs kommt es außerdem zu einem Rauschen, wenn ein LOW Cut unter 40 Hz eingestellt ist. Für uns Bassisten kann das Bedeutsam ein. Der Workaround ist entweder das Anheben des LOW Cut auf über 60 Hz, oder absenken des IR Pegels und danach Anheben des Pegels mit irgendeinem EQ Block (den man dann natürlich flat belässt). Das ist jetzt aber Meckern auf einem extrem hohen Niveau.

Headrush Core mit Headrush FRFR 112 MKII
Stagesetup: Headrush Core mit Headrush FRFR 112 MKII für Bass.

Praxis – mit der Headrush FRFR 112 MKII

In der Bandpraxis macht der Headrush Core einen perfekten Job. Besonders durch den Auto Q 8 Band EQ und die übrigen parametrischen Equalizer. Dadurch lassen sich Bass und Kickdrum optimal aufeinander abstimmen. Hat die Kickdrum ihren prägnanten Ausschlag bei 125 Hz, kann ich mit Auto Q8 ein Scoop genau um die 125 Hz herumlegen, z.Bsp. mit einem Cut bei 125 Hz und Boosts jeweils bei 80 und 170 Hz. Eigentlich ist das ja nichts Besonderes, doch in der Qualität kenne ich nicht viele Modeler und mit einem populären ZOOM Gerät geht das gar nicht. Da man den Sound inkl. IRs auch hören will, geht ein konventioneller Bass Amp mit Boxen nicht mehr. Zum Headrush Core habe ich also noch eine Headrush FRFR 112 MKII Aktiv Box. Diese Full Range Flat Response Box tut perfekt, was man erwartet. Ich kann meinen Sound differenziert über das ganze Spektrum hören. Als Bühnenmonitor klappt das hervorragend. Dank 2 XLR Eingänge mit separatem Volume, kann ich Bass aus dem Core mit PA Ausgang beliebig mischen. Die FRFR 112 ist allerdings kein wirkliches Tiefbass Wunder. Bis ca. 60 Hz reicht der Bass. Darunter kommt nichts mehr. Allerdings ist das für meinen Anwendungsfall absolut ausreichend. Bis zur tiefen E-Saite gibt es genug Bass. Das tiefe B des 5-Saiters kommt nicht mehr optimal heraus. Ab normaler Bühnenlautstärke, schiebt die Headrush FRFR 112 ordentlich los. Auch im Bass. Die maximale, verzerrungsfreie Lautstärke der FRFR 122 ist brutal hoch und dabei bleibt die Box verblüffend rauschfrei. Für ihren Preis ist die Headrush FRFR 112 MKII für Bassisten wie Gitarristen ein No-Brainer.

Headrush FRFR 112 MKII für Bass?

Absolut ja. Der große Vorteil, ist die neutrale Verstärkung. Jede Feinheit des Amp- und Effektmodellings wird hörbar und bei Bedarf brutal laut. Der 12“ Lautsprecher bringt das, was man von einem Speaker dieser Art für Bass erwarten kann. Der Sound ist wirklich sehr gut und zusammen mit dem Headrush Core ziemlich geil. Im Stage Setup kombiniere ich die Headrush FRFR mit einer Alto TS12. Dutch den Subwoofer wird das Frequenzspektrum nach unten böse erweitert und der Sound haut einen wirklich um. Als Stagemonitor reicht die FRFR 112 MKII aber alleine völlig aus, sonst wird der Bass eher zu viel auf der Bühne.

Amp Cloning am Mac/PC

Es ist schon verblüffend. Sind die Clone erst einmal gespeichert, kann man sie easy auf den Headrush Core kopieren. Die Qualität ist nach einigen Durchläufen mit entsprechendem Finetuning unglaublich gut. Als Bassist brauche ich allerdings nicht so wie brutale Auswahl an Amps und das, was bereits im Headrush Core ausgeliefert wird, reicht mir doch aus. Totzdem: Das Feature ist mächtig, besonders weil ein Clone nicht einfach nur ein Capture genau eines Settings ist, sondern man automatisch Bass, Middle, Treble dazu bekommt und bei Superclonen mehrere Clone zusammenfassen kann, die über einen Gainregler stufenlos ineinander geblendet werden. Du kannst also alle Eingangsvarianten und alle EQ Settings eines SVT 300 einzeln Clonen und dann in einer Reihenfolge von High zu Ultra Low zusammenfassen und hast den Monster SVT auf einem Amp in Headrush Core. In der Headrush Cloud findet Ihr meinen Superclone „BASS SVT300 Tubey To Edgy“.
Oder hier den Download des Superclone: BASS-SVT300-Tubey-To-Edgy.sc_.zip

Superclone: BASS SVT300 Tubey To Edgy fasst 5 Stufen vom warmen Röhrensound, über Low, Flat, High bis hin zum Edgy Sound. Im Beispiel geht der Gain Regler (in den kurzen Spielpausen) von 10% auf 50% auf 100% auf 0%. Der Noise in den Pausen ist während des Verstellens des Gainreglers. Das ist quasi live 😉

Amp Cloning direkt im Headrush Core

Vorsicht: Obergeil und Suchtgefahr! Ich habe einen Vox Superbeetle Bass Amp (Vox MSB50-BA). Das ist ein Hybridamp mit Röhrenvorstufe und Transistorendstufe. Das Teil klingt brutal gut. Rotzig und kernig, wie das Beste aus zwei Welten. Leider hat das Ding nur 50 Watt, kein DI-Out und ist nichts für Live. Ich habe also ein Mikro vor das kleine 8“ Cabinet gestellt und den Ampcloner gestartet. Der Whitenoise und der Frequenz Test sind schon übel laut, aber nach ca. 2 Minuten kommt eine 1:1 Kopie aus den Kopfhörern. Das ist einfach sowas von Geil. Der Clone lässt sich natürlich in Gain, Bass, Middle, Treble, Presence regeln. Ich habe jetzt meinen Vox BS-50 immer dabei und kann ihn über die dickste PA ins Publikum blasen. Übrigens gibt es alle meine Rigs und Clone in der Headrush Cloud. Sucht einfach nach BASS 🤟

Vox Superbeetle Bass Clone mit Cabinet – An Anfang Clean, dann mit Studio Reverb und Stereo Doubler. Bisschen übersteuert 😉 Jazz Bass, Alles voll aufgedreht und Höhen am Vox Clone runter auf 29%

Vox MSB50-BA ohne Cab – Flat Settings

Vox MSB50-BA ohne Cab – Chorus + Air Reverb

Alle meine Vox MSB50-BA Clone gibt es kostenlos in der Headrush Cloud 🙂

Headrush Amp Cloner
Und auch sowas geht: BIAS Amp 2 auf dem iPad über das ZOOM AMS-44 mit dem Headrush Core verbunden. Der Cloner erstellt hier eine perfekte 1:1 Kopie eines Amps.

Weite Welt

Alles an Anschlüssen die man je brauchen könnte sind da. Langweilig dazu noch etwas zu schreiben. Dropbox, Cloud, Wifi, Bluetooth ist auch alles da. In der Kombination gibt es aktuell keinen Zweiten. Das ist der richtige Weg. Ich habe viele Jahre für einen Consumer Electronics Konzern als Entwickler gearbeitet und dort schaute man immer auf den größeren Wettbewerber und entwickelte Produkte, die der Konkurrenz nicht das Wasser reichen konnten, denn man scheute Entwicklungskosten und dachte, das der preisbewusste Kunde ein schlechtes Produkt zu schätzen wüsste. Großer Fehler. Headrush hat hier ein Produkt rausgehauen, was keine Kompromisse eingeht und besser ist, als der Wettbewerb. Zusammen mit der Software 4.0 ist Headrush aus meiner Sicht ganz elegant an Line6 vorbeigezogen.

Headrush Core
Headrush Core beim Finetuning im Proberaum.

Audio Interface

Man kann den Headrush Core als Audio Interface benutzen. Dabei ist die Input-Latenz bei 48 kHz mit 5 bis 8 Millisekunden ziemlich niedrig, aber zuzüglich einer Ausgangslatenz von 10 ms ist das für mich zu viel. Auf einem Windows 11 PC mit Cubase wird es leider fast unbrauchbar. Mit dem Headrush ASIO Treiber komme ich auf meinem DELL 3541 (6 Kern i7 (12v), 32GB RAM, SSD, Nvidia Grafik) zwar auch auf knapp über 8 ms Eingangs-Latenz bei 64 Samples Puffer, aber die Ausgangs-Latenz ist nicht unter 14 ms zu bekommen. Das klingt dann schon nach einem deutlichen Delay. Als Vergleich: Verwende ich den TASCAM X8 oder den ZOOM R4 liegt die Latenz für Input und Output zusammen bei ca. 8 ms auf dem Mac. Unter Windows ist die Latenz für mich kaum erträglich. Im Class Compliant Mode ist das OK, mit ASIO ist es nicht optimal. Man sollte daher unbedingt mit der höchstmöglichen Samplerate von 96 kHz herangehen. Der Sound und Noiselevel sind absolut erstklassig und bei 96 kHz und 128 Samples liegt der Roundtrip bei brauchbaren 8,9 ms.

Mein Fazit

Der Headrush Core macht für mich alles richtig und ist ebenso für mich der beste Bass Modeler, der aktuell auf dem Markt ist. Besonders in Relation zum Preis ist der Core unschlagbar. Der ZOOM B6 kann in keinem Punkt irgendwie auch nur im Ansatz mit dem Headrush mithalten, BOSS hat meiner Meinung nach mittlerweile die Neuzeit komplett verschlafen. Helix ist amtlich geil und klingt genauso gut, ist aber auch schon in die Jahre gekommen. Der Fender Tone Master Pro ist sehr geil, aber bringt nicht das, was ich an besonderen Sounds am Bass suche. Der Quad Cortex bleibt dann noch übrig, aber am Ende war eine Kleinigkeit entscheidend: Ein Shimmer Pad Sound, der für Bass funktioniert und das kann aktuell nur Headrush mit seinem Ambi Verb. Generell sind die Reverbs im Headrush unglaublich gut. Wenn Ihr also einen modernen Modeler für euren Bass sucht: Hier seid Ihr richtig.

Zum Schluss noch ein paar Random Sounds aus meinen Headrush Core Rigs. Gibt’s logischerweise auch in meiner Headrush Cloud 😉 – Kopfhörer ist hier alleine schon wegen des Stereo Doublers Pflicht.

Und wer es bis hierhin geschafft hat, findet hier den Download zu einem meiner bevorzugten Amp Clones: Mein Marshall Super Bass von 1977 ohne Cabinets direkt in den Headrush Core geklont.

Pro

  • Herausragende Soundqualität
  • Bedienung
  • Software
  • Amp Cloning
  • Super Clones
  • WiFi

Cons

  • nicht alle Synth-Effekte funktionieren optimal mit Bass

11 Kommentare

  1. CHX 11. Januar 2025

    YMMD 🫶
    Nach genau sonem Review hab ich gesucht. Danke dafür.

    CHX

  2. Enzo 16. Januar 2025

    Hi,
    man hört ja nicht so viel zum Headrush wie zu den anderen. Ich hab einen Helix Stomp und will keinen Helix LT oder Floor weil viel zu groß. Spiele Bass, Guitarre und Vocals. Kannst Du bei parallelen Signalchains für Vocals und Git nochmal den Pfad teilen? Geht darum einen einseitigen Delay für ein breiteres Stereofeld einzubauen.
    VG Enzo

    • Matz 16. Januar 2025 — Autor der Seiten

      Hallo Enzo,
      Da Vocals und Gitarre in dem Fall bereits 2 getrennte Signalwege sind, kannst Du nicht weiter splitten. Jeder Signalweg ist aber Stereo, daher kannst Du einfach eine Stereo Doubler Delay verwenden.
      Gruß, Matz

  3. Peter 20. Januar 2025

    Hi,
    wie ich das verstehe, clont man einen Amp mit Mikro und damit mit Speaker. Was macht man, wenn man nur den Amp will? Ich habe einen alten Röhrenamp ohne Line Out. Ohne korrekte Last am Speaker Out will ich den nicht laufen lassen.

    Eine Idee?
    Danke & Grüße, Peter

  4. Matz 20. Januar 2025 — Autor der Seiten

    Hallo Peter,

    Du willst einen Attenuator anschließen:
    https://www.thomann.de/de/attenuatoren_leistungsreduzierer.html
    Damit kannst Du eine Last simulieren und gleichzeitig das Signal abgreifen.
    So habe ich das für meinen Marshall Amp gemacht.

    Gruß, Matz

  5. Tilo 3. Februar 2025

    Geiler Review mit geilen Samples. Hat mir sehr geholfen und finde auch, das Helix langsam überaltert ist. Warte schon lange auf was zwischen Floor und Stomp. Der Headrush Core wird’s jetzt werden.

    Bässte Grüße, Tilo

  6. Mattes 3. Februar 2025

    Hi Matz,
    wie unterscheiden sich Prime, Core und Flex Prime? Ich habe noch keinen Durchblick 😉 Danke schonmal für deine Antwort.

    LG, Mattes

    • Matz 3. Februar 2025 — Autor der Seiten

      Hallo Mattes,
      ich glaube auf headrushfx.com wird das detaillierter erklärt als ich das kann. Zusammengefasst: Prime und Core sind bei Software, CPU und Anschlüssen identisch. Der Core hat weniger Schalter und kein Expressionpedal und ist damit kleiner. Der Flex Prime hat kein DI Out und kein MIC Input. Somit auch keinen Amp Cloner. Die Software ist sonst aber gleich. Beim Flex gibt es auch die Cloner Software für PC/Mac dazu und wiedergeben kann der Flex auch Clone.

      Gruß, Matz

  7. Sumie 18. Februar 2025

    Ich hätt mal ne Frage wegen dem Clonen. Kann ich damit auch nen anderen Modeler clonen und wie siehts dann mit dem Sound aus?

    • Matz 18. Februar 2025 — Autor der Seiten

      Du kannst absolut alles clonen, was einen Line Eingang und einen Line Ausgang hat. Also jedes Pedal, MultiFX, Interface mit Plugin und Amps.

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