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Zoom B2 Four

Wenn man so wie ich eigentlich nicht viel an Effekten braucht aber irgendwie eine kompakte Schaltzentrale möchte, mit der man neben ein paar Effekten auch noch viele Anschlussmöglichkeiten hat, dann sind Geräte wie der Zoom B2 Four eine interessante Alternative zu einer Sammlung an Einzelgeräten. Der Zoom B2 Four hat sich als erster Multieffekt bei mir als tauglich erwiesen und daher stelle ich ihn hier vor.

Ja, aber…

Bevor es gleich mit dem Zoom B2 Four losgeht, noch ein kleiner persönlicher Hinweis: Es gibt natürlich viel ausgefeiltere Gerätschaften als den Zoom B2 Four und er ist damit sicher nicht für jeden geeignet. Meine persönliche Signalkette fängt mit einem 70s Fender Jazz Bass an. Der Sound aus den Pickups des Fender ist schon so mächtig, dass ich nicht mehr viel zu optimieren habe. Zu 90% nutze ich keinerlei Amps oder Effekte. Nur der pure Jazz Bass und Bass, Middle, Trebble zusammen mit der Controlplate des Jazz Bass. Daher reicht mir sowas wie der Zoom B2 Four mehr als aus. Ich habe andere Bässe, die leider teilweise erheblich mehr Tuning brauchen, um für mich gut zu klingen. Daraus lernt man eigentlich nur: Dein Sound ist nur so gut, wie das erste Glied Deiner Signalkette.

Connection

Das ist eines meiner Hauptthemen. Ich will nicht nur meinen Sound immer dabei haben, sondern nach meinem Bass in unmittelbarer Umgebung alle Anschlüsse haben, die ich für den Signalweg zum Amp, PA und In-Ear-Monitoring brauche. Das gehört zu den Kriterien, wo der Zoom B2 Four alles liefert, was ich brauche. Ich habe 2 Mono (bzw. Stereo wenn beide 6,3mm Ausgänge verwendet werden) Line Ausgänge. Ich kann also von da aus 1x zum Amp und 1x direkt via Instrumentenkabel in meine In-Ears, oder einen Recorder. Ich habe aber auch einen symmetrischen XLR Out für PA oder wieder rein ins In-Ear. Ein Headphone-Out ist aber auch noch da. Von hier kann ich also nochmal entweder ins Recording oder in die In-Ears. Egal, was mich also erwartet, ich kann mit dem Zoom B2 Four immer dafür sorgen, dass ich meinen Sound habe und mich immer vernünftig selbst hören kann. Ein riesen Plus, was in der Praxis perfekt funktioniert.

Powerbank

Der Zoom B2 Four erlaubt USB Bus Power. Ich kann das Ding also ganz simpel über meine Powerbank mit Strom versorgen. Über meine Powerbank läuft der Zoom B2 Four mehrere Wochen komplett unabhängig vom Stromnetz. Das ist genial. Außerdem funktioniert der USB-C Port am Zoom B2 Four auch als 2 Kanal Audio Interface für den Rechner. Am Mac natürlich ohne dass man einen Treiber installieren müsste. Das Interface definiert auch 2 Ausgänge. Man kann also das Signal wieder zurück an den Zoom B2 Four und damit an die PA/Amp senden.

Sound

Multieffekte gibt nun schon ein paar Tage und ich hatte zuvor auch schon welche von verschiedenen Herstellern. Alles hat sich weiterentwickelt und mit dem Zoom B2 Four ist ein Stand erreicht der nun endlich funktioniert. Beim B3/B3n und MS60B konnte man z.Bsp. den Octaver noch getrost vergessen. Auch wenn er ganz cool geklungen hat, konnten die alten Geräte den Bass nicht gut tracken. In tiefen Passagen war der B3 noch hoffnungslos überfordert. Da reichte offenbar die Rechenleistung noch lange nicht aus, um komplizierte Effekte zu simulieren. Beim Zoom B2 Four ist das anders. Alle Effekte tracken sehr gut mit und es kommt nur sehr selten zu einer kleinen Überforderung. Envelope und Octaver beim Zoom B2 Four haben einen authentischen Sound und lassen sich perfekt recorden.

Effekte

Meine Effekte sind: Chorus, Flanger, Envelope, Octaver und Plate Reverb. Ein Multieffekt muss für mich persönlich diese Effekte beherrschen, sonst nehmen ich lieber meine alten analogen Bodentreter oder schleife Logic Pro in die Signalkette. Der Zoom B2 Four kann meine Effekte perfekt. Der Sound ist einfach der Hammer, um es mal ganz einfach auszudrücken. Vorallem das Plate Reverb klingt total authentisch. Selbst das hohe Sirren einer echten Platte wird korrekt simuliert.

Zoom B2 Four
Zoom B2 Four

Preamp, Amps und DI

Der Zoom B2 Four kann diverse Preamps, Amps und DI Modelle simulieren. Darüber hinaus bietet er ein Master Volume, Bass, Middle, Trebble an. Bei den DI Modellen sind die Unterschiede schon sehr subtil und ob man dafür wirklich einen eigenen Fußschalter braucht, ziehe ich sehr in Zweifel. Update: Wenn ich einen Reverb-Effekt in die Signalkette hänge und selbst wenn der Effekt dann 0-Lebel hat, unterscheiden sich die DI Modelle plötzlich hörbar, als wären die Mics und Cabs deutlich verschieden und anders positioniert. Möglicherweise ist das ein Softwarebug? Sehr merkwürdig, aber wichtig zu wissen… Dafür sind die Amps und Preamps absolute Klasse. Damit geht wirklich jeder Sound. Und wenn das nicht reicht, hängt man einfach noch einen der EQs in die Signalkette.

Bedienung

Ich finde das Bedienkonzept sehr gelungen und sehr praxisnah. Vor dem Kauf hatte ich gelesen, dass die Bedienung so machen Bassisten Probleme bereitet, aber ich brauchte weder eine Bedienungsanleitung, noch sind irgendwelche Detailfragen geblieben. Das die virtuellen Controls nach 3 Sekunden automatisch verschwinden, ist für mich im Liveeinsatz total logisch und es wäre irre, wenn die nicht nach kurzer Zeit verschwinden würden. Aber jeder so wie er mag. Ich find’s super.

Fazit

Gut, Günstig, Vielseitig. Der Zoom B2 Four ist endlich mal ein Multieffekt-Amp-DI-Irgendwas Gerät, was zu einem guten Preis richtig einsetzbar ist. Top!

Das Soundsample ist ein Recording, wo der Zoom B2 Four direkt an einen Tascam Portacapture X8 angeschlossen ist. Es ist nur der Master EQ geregelt, DI Simulation 2, Plate Reverb. Es ist übrigens kein Noise Gate aktiv. Der Tascam X8 ist ja ohnehin schon extrem rauscharm und der Zoom B2 Four erzeugt ebenfalls kein Rauschen, sofern man nicht einige schräge Effekte und Amps benutzt.

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