Kaum eins meiner Instrumente spiele ich so häufig, wie den Kala Journeyman U-Bass. Und das nicht nur zuhause zum Spaß haben, sondern auch auf der Straße und bei Gigs. Es ist zwar immer noch eine Bass Ukulele, bringt aber einen ganz großen Sound, der sich irgendwo zwischen Kontrabass und Violinbass einordnen lässt. Es wird also dringend Zeit, den Kala Journeyman U-Bass vorzustellen.
Fliegengewicht
Der Kala Journeyman U-Bass wiegt gefühlt gar nichts. Er ist federleicht und lässt über Stunden problemlos tragen. Ich hatte neulich mal bei einem spontanen Gig den Gurt nicht dabei und habe den U-Bass dann eben über mehr als 3 Stunden ohne Gurt nur durch Einklemmen und Tragen mit der Spielhand bespielt. Ok, das war an der Grenze, aber zur Not geht das mit dem kleinen Kala. Die dazu passende Tasche mit Rucksackriemen wiegt ebenfalls fast nichts. Den Journeyman kann man so ganz easy auf eine Wanderung in den Bergen mitnehmen. Das Ding spürt man nicht.
Zwerg
Kleiner geht Bass nicht mehr. Das Bässchen ist knapp über 70cm lang und hat eine entsprechend winzige Mensur. Dadurch wird der Kala Journeyman U-Bass herrlich transportabel und vor allem kann man in wirklich jeder Umgebung spielen. Sogar auf dem Fahrersitz als Rechtshänder während einer Ladepause, ohne dass die Kopfplatte ans Fahrerfenster stößt. Das geht mit keinem anderen Bass. Ein ebenfalls schöner Gag ist es, den Journeyman beim Gig hinterm Amp hervorzuzaubern und mit ihm den nächsten Song spielen. Ich habe schon öfter Leuten hinterher erklärt, was eine Bass Ukulele ist, weil der normale Zuschauer nicht unbedingt die Verbindung zwischen Zwergengröße und Kontrabass-Sound herstellen kann.
Verarbeitung
Hier gibt es mal so absolut gar nichts zu meckern. Der Kala Journeyman U-Bass ist wundervoll gefertigt und war bei Auslieferung in Perfektion eingestellt. Ich habe den Bass nun schon viele Jahre und musste nicht einmal etwas am Setup korrigieren. Die F-Löcher sind am Rand mit weißer Farbe bemalt, die inzwischen etwas verblasst. Das Binding wiederum ist aus einem soliden Kunststoff, der schon einiges an Stößen wegstecken musste. Dennoch ist alles noch richtig gut erhalten. Mit der Qualität kann man hemmungslos auf Tour gehen.
Mechaniken
Vom Design her sehen die Tuner genau wie die von Hipshot aus, tragen aber keinen Markennamen. Mehr als auffällig ist aber die extreme Geschmeidigkeit, Genauigkeit und die perfekte Stimmstabilität. Ein echtes kleines Highlight am Journeyman. Irgendwie merkt man, dass der Journeyman keine Kompromisse eingeht.
Piezo und Elektronik
Ein Piezo Pickup ist für mich eigentlich nicht das Wahre. Ein akustisches Instrument sollte man besser mit einem Mikro abnehmen. Das Pizeo-Pickup im Kala Journeyman U-Bass ist aber durchaus hanz gut für ein Piezo. Vielleicht liegt es aber auch am eingebauten Preamp. Der Boost-/Cut Bereich des 3 Band EQ ist extrem groß. Die Möglichkeiten mit dem Sound sind daher ebenso groß. Vom Kontrabass Sound bis hin zum Hauch von E-Bass geht da so einiges. Allerdings ist der Akustiksound ja gerade der Charme so einer Bass Ukulele. Zusammen mit der Band geht das alles sehr harmonisch zusammen. Aber auch Solo macht das einfach ein gute Figur.
Lautstärke ohne Amp
Unverstärkt ist der Kala Journeyman U-Bass gar nicht mal so leise, wie man vielleicht denkt. Wenn man ordentlich reinlangt, kann man sich gegen Gesang oder Gesang + Gitarre hinreichend behaupten. Schlägt man die Saiten normal sanft an, ist man allerdings gegenüber den Gitarren verloren. Aber egal: Einfach den kleinen Boss Amp an den Journeyman und schon geht’s ordentlich ab.
Fazit
Robust, leicht, großartige Bespielbarkeit. Den Kala Journeyman U-Bass würde ich niemals hergeben wollen. Besser kann man ein Instrument kaum machen. Übrigens: Kala liefert mit dem Journeyman ab Werk Roundwoundsaiten aus. Das ist eine gute Entscheidung, weil mir Gummisaiten doch zu sehr eingeschränkt sind im Sound. Trotzdem geht er auch mit den Gummisaiten sehr gut.