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Messsucher Fotografie, Elektrisches und Bass

Kamera Reparatur Service

Was genau ist unter den einzelnen Leistungen der Kamera Reparatur oder dem Kamera Service eigentlich zu verstehen und wie läuft der Service ab? Diese Punkte werden hier in einer Zusammenfassung erklärt. Details zur Serviceabwicklung befinden sich unten auf dieser Seite.

Bevor es ins Detail geht, hier die Kurzform:

  • Nehmen Sie Kontakt auf
  • Wenn ein Servicetermin frei ist, dann…
  • Drucken Sie das Serviceformular aus und legen es ins Paket

Messsucher

Unser Fokus liegt auf Meßsucherkameras aller Marken mit einer Spezialisierung auf Canon, Leica, Konica, Minolta, Revue, Voigtländer, Aires und Kowa. Im Grundsatz ist jeder Meßsucher in der Werkstatt willkommen. Exotischere Kameras – egal welchen Typs – sind gern angenommene Herausforderungen.

Der CLA Service

CLA ist eine Abkürzung aus dem Englischen und steht für Clean, Lubricate, Adjust. Übersetzt bedeutet das Reinigen, Schmieren, Justieren; also quasi RSJ. Beim CLA wird die Kamera nur an den vom Hersteller vorgesehen Wartungszugängen gereinigt, nachgefettet und an den Punkten, wo eine Justage vorgeschrieben ist, wird nachjustiert. Das gilt besonders für den Messsucher. Ein CLA funktioniert daher nur mit Kameras, sie sich noch pflegen lassen. Eine Kamera, die 50 Jahre nicht gepflegt wurde, kommt meistens mit einem CLA nach Herstellerspezifikation nicht aus. Daher geht unser CLA Service etwas weiter: Ja nach Kameratyp, wird die Kamera in ihre Hauptkomponenten zerlegt. Dadurch ist eine gründlichere Reinigung gewährleistet. Alles hat aber seine Grenzen, denn eine Kamera, die über Jahrzehnte nicht gewartet wurde, kann mit einem CLA nicht gerettet werden. Das fängt bei kompakten Messsucher Kameras schon beim Objektivtrieb an. Wenn die Fokussierung schleift oder schwergängig ist, muss für eine nachhaltige Instandsetzung die Kamera komplett demontiert werden und dann sind wir schon im Bereich einer Restaurierung.

Die Restaurierung

Wenn ein CLA nicht reicht und die Kamera wieder wie neu funktionieren soll, wird die Kamera restauriert. Die Kamera wird komplett demontiert, alle Teile werden entfettet und gereinigt. Gleitflächen werden geschliffen, poliert und ja nach Gleitfläche neu verchromt. Das Neuverchromen kommt besonders bei Kurvenringen bestimmter Zentralverschlüsse zum Einsatz, um eine minimalen Widerstand bei Einstellung der Zeit und beim Ablauf zu gewährleisten. Wenn alle Baugruppen auf Werksspezifikation wiederhergestellt wurden, wird die Kamera neu aufgebaut. Am Ende steht eine Kamera, die mechanisch wieder nahezu neuwertig ist.

Gehäuseteile werden natürlich ebenfalls aufgearbeitet. Durch die werkstatteigene Ausstattung mit Galvanotechnik, können Gehäuseteile auch auf Wunsch wieder satiniert und verchromt werden. Dabei ist aber der Zustand der Teile von höchster Bedeutung. Kratzer, die nur bis zur Nickelschicht reichen, lassen sich sehr gut unsichtbar machen, aber wenn der Kratzer bis in das Messing durchgeht, wird es sehr aufwendig und leider auch kostspielig, da die Vorarbeiten zum Neuverchromen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Möglich ist aber alles.

Die Reparatur

Was auch immer an der Kamera defekt ist, wird diagnostiziert und sofern es noch möglich ist repariert. Es gibt Schäden, die sich nicht mehr sinnvoll reparieren lassen. Dazu zählen alle groben Schäden am Chassis oder Objektivtuben (bzw. den Linsen). In solchen Fällen können wir die betroffenen Teile nur austauschen. Beim Chassis einer Kamera ist das aber eher nicht zu empfehlen, da solche Reparaturen den Zeitwert meistens ganz erheblich übersteigen. Für einige Kamera Modelle sind jedoch Ersatzchassis auf Lager.

Die Belederung

Nach einer Restauration, einer Wartung oder einfach nur so zum Spaß, kann es erforderlich werden, die Belederung der Kamera zu erneuern. Es gibt Kameramodelle, bei denen man bei einer größeren Reparatur gar nicht drumherum kommt. Ein Beispiel ist die Canonet Serie von Canon. Die Belederung zerreißt beim Entfernen leider zwangsweise und lässt sich nicht wiederverwenden. Wir haben immer Belederungsmaterial auf Lager. Das reicht vom klassischen Vulkanit-Style in schwarz bis hin zu einer bunten Auswahl an Kunstledersorten. Alle Belederungsteile werden in Handarbeit angefertigt. Jede Kamera kann neu beledert werden, aber der Arbeitsaufwand ist teilweise extrem unterschiedlich. Während eine Minolta Hi-Matic 7sII, oder eine Konica Auto S2 in knapp einer Stunde ein neues Lederkleid trägt, braucht es bei einer Leica M3 gute 3 Stunden.

Die Prüfung

Ohne den Einsatz von hochgenauen Meßgeräten, kann man eine Kamera und vor allem das optische System einer Kamera nicht warten. Vom fokussierbaren Autokollimator über digitale Verschlusszeitenmessung, Kamera Tester, Lightsourcebox bis hin zum Oszilloskop ist alles vorhanden, was zur präzisen Vermessung von Kameratechnik angezeigt ist.

Die Batterie

Viele Belichtungsmesser bis in die 1980er Jahre hinein, wurden mit Quecksilberbatterien betrieben. Der Vorteil war ganz simpel: Die Batterietechnik erzeugt über nahezu die gesamte Lebensdauer eine konstante Spannung. Der Hersteller konnte also auf Schaltungen verzichten, die die Spannung stabilisieren. Quecksilberbatterien sind schon lange verboten, aber es gibt quecksilberfreien Ersatz dafür. Moderne Batterien haben jedoch eine höhere Spannung. Alle Belichtungsmesser, die aus den Komponenten: Batterie, Fotowiderstand (CdS Zelle) und Galvanometer bestehen, haben einen zusätzlichen Widerstand zwischen CdS Zelle und Galvanometer und können daher auf 1,5V Batterien angepasst werden. Bei den meisten Modellen ist ein variabler Widerstand eingebaut, der justiert werden kann. Es gibt ein paar Ausnahmen, wo Lötarbeiten notwendig werden, aber alle diese Belichtungsmesser können umgebaut werden.

Die Belichtungsmessung

Ein sehr häufiges Problem, ist eine „verschlissene“ CdS oder Selenzelle. CdS Zellen können wir jederzeit durch moderne Bauteile ersetzen. Für viele Kameramodelle sind passende Ersatzteile vorrätig. Sofern eine Selenzelle ersetzt werden muss, ist sehr oft ein Umbau auf eine Siliziumzelle möglich. Das ist jedoch bei den Modellen so unterschiedlich, dass nicht jede Kamera umgerüstet werden kann. Besonders gilt das für exotische Formen der Selenzelle.

Die Lichtdichtung

Hier kommt eine Neuerung ab 2020. Bis Ende 2019 gehörte das Austauschen der Lichtdichtungen bei uns immer zum CLA Service dazu. Ab 2020 ist das Tauschen der Lichtdichtungen eine gesonderte Leistung, die auch extra berechnet wird. Das gilt aber nicht pauschal für alle Kameras. Bei den Modellen Revue 400 SE, Konica Auto S3, Minolta Hi-Matic 7sII und baugleiche, gehört der Dichtungstausch nach wie vor zur CLA Pauschale. Der Grund für diese Änderung ist der Teils enorme Aufwand für den Dichtungswechsel – vor allem, wenn Dichtungen schoneinmal unsachgemäß gewechselt wurden, oder ein extremer Verfall der alten Dichtungen vorliegt. Besonders bei der Canon Canonet G-III kann eine extrem verschlissene Dichtung die Lackierung des Gehäuses angegriffen haben. In dem Fall lackieren wir die Stellen nach – halbe Sachen gibt es bei uns nicht.

Die Garantie

Auf die ausgeführten Arbeiten gilt eine Garantie von 12 Monaten. Sollte in dieser Zeit der zuvor reparierte Fehler wieder auftreten, bessern wir selbstverständlich unsere Arbeit kostenfrei nach. Die Garantie gilt aber nicht für die Bauteile der Kamera. Verständlicherweise können wir bei einer alten Kamera keine Gewähr für die einzelnen Teile oder Komponenten übernehmen. Wenn zu erwarten ist, dass bestimmte Teile nach einer Reparatur wieder ausfallen könnten, teilen wir das im Servicebericht natürlich mit.

Die Serviceabwicklung

Sie haben diese Webseite gefunden und möchten Ihre Kamera reparieren oder warten lassen. Als erstes schicken Sie einfach eine Nachricht über unsere Kontaktseite. Wir sind immer sehr gut ausgelastet und müssen daher die Werkstatt-Termine planen. Lassen Sie uns also einfach wissen, was genau wir für Sie tun können. Wir melden uns immer innerhalb von einem Arbeitstag per Email bei Ihnen. Sollten Sie in dieser Zeit nichts von uns hören, prüfen Sie bitte den Spam-Ordner Ihres Postfaches.

Wenn wir freie Kapazität für Ihre wundervolle Kamera geschaffen haben, schicken Sie uns die Kamera zusammen mit dem ausgefüllten Serviceformular. Wenn wir bei Kameras mit Wechselobjektiven den Messsucher justieren sollen, bietet es sich an, auch ein Objektiv mitzusenden, damit wir beides exakt aufeinander abstimmen können. Ansonsten schicken Sie bitte keinerlei Zubehör ein. Verwenden Sie auch nach Möglichkeit einen stabilen Karton, der nicht mit Gaffa-Tape umwickelt ist. Im Sinne unserer wertvollen Umwelt, freuen wir uns auch immer über ein umweltfreundliches Verpackungsmaterial.

Ist die Kamera angekommen, wird zuerst am Tag des Eingangs eine Eingangsprüfung durchgeführt. Das Ergebnis – sofern es etwas Erwähnenswertes gibt – teilen wir Ihnen per Email mit. Bitte teilen Sie uns neben der Emailadresse auch eine Telefonnummer mit, damit wir bei Rückfragen die Chance haben, Sie zu erreichen.

Der Weg nach Hause

Wenn die Kamera repariert wurde, erhalten Sie eine Nachricht per Email mit dem Servicebericht und dem klassischen „Papierkram“. Wir versenden grundsätzliche per DHL Paket (versichert). Die Versandkosten richten sich dabei nach dem Versicherungswert und dem Gewicht. Diese Kosten berechnen wir auf volle Euro aufgerundet weiter. Bei besonders wertvollen Stücken und ganzen Sammlungen erfolgt die Auslieferung auf Wunsch in D-A-CH persönlich.

Wenn eine Kamera in den Zustand „technisch neuwertig“ zurückversetzt wurde, erhält sie ein Lichtgriff Siegel. Die Informationen dazu erfassen wir natürlich auch in unserer Service-Software. Wir können daher anhand der Seriennummer und der Chassisnummer erkennen, ob es sich um einer geprüfte Kamera aus unserer Werkstatt handelt.

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