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Film – Empfehlung und Übersicht

Die schönste Kamera der Welt, braucht den besten Film der Welt. Oder wenigstens so etwas in der Richtung. Auf jeden Fall aber keinen schlechten Film. Was sich empfiehlt ist im Folgenden zusammengefasst. Dabei gibt es Empfehlungen für gute Filme und auch Warnungen vor Filmen, die keine guten Ergebnisse liefern.

Nachdem die Entscheidung für eine Kamera mit einem lichtstarken und scharfen Objektiv gefallen ist, kommt schnell die Frage nach dem richtigen Film. In diesem Beitrag soll es darum gehen, mit dem richtigen Film fotografisch hochwertige Bilder zu produzieren und daher wird es hier für so manchen populären Film keine Empfehlung geben.

Die Empfehlungen – Schwarzweiss – in der Übersicht:

  • Ilford FP4+ 125
  • Kodak Tri-X 400
  • Kodak T-Max 100
  • Ilford Delta 400
  • Ilford HP5 400

Die Empfehlungen – Farbe (Negativfilm) – in der Übersicht:

  • Kodak Gold 200
  • Kodak Portra 160
  • Kodak Ektar 100
  • Fuji Superia 400

Der Favorit: Ilford FP4+

Mein absoluter Favorit und eine toller Film für jede Gelegenheit, ist der Ilford FP4+ 125. Als Fan der Sunny 16 Regel kommt mir der FP4 mit seiner NennISO von 125 sehr entgegen, macht der das Rechnen sehr leicht, weil die Grundregel ja vom Kehrwert der ISO als Verschlusszeit ausgeht und 1/125 ist eine Verschlusszeit, die man i.d.R. an der Kamera direkt einstellen kann. Der FP4 lässt sich perfekt Pushen auf 250, 500 und 800. Ich verwende den FP4 meistens bei 250 ASA. Damit deckt man sehr optimalen Bereich von Blenden und Verschlusszeiten ab. Die Ergebnisse sind immer scharf und sehr kontrastreich bei feinem Korn. Es gibt ihn mit 24 oder 36 Bildern pro Film.

Kodak Tri-X

Der Kodak Tri-X ist ein Klassiker mit tollem Kontrast und Schärfe. Das Korn tritt etwas mehr hervor, dafür kann man bis 3200 pushen.

T-Max 100

Der T-Max 100 ist sehr feinkörnig und löst fantastisch hoch auf. Pushen sollte man den Film nicht unbedingt, weil man 400er Filme dann auch günstiger in gleicher Qualität bekommt. Mit dem T-Max 100 kann man Bilder mit digitaler Anmutung anfertigen, wenn man will.

Ilford Delta 400

Der Delta 400 kombiniert feines Korn mit hoher Auflösung. Die Negative sind schön silbrig. Im Kontrast ist er eher zurückhaltend.

Ilford HP5

Der HP5 400 erzeugt satte Kontraste, mittleres Korn und zeichnet sehr scharf. Er verschluckt aber gerne auch feine Details in dunklen Bereichen.

Kodak Gold 200

Der Kodak Gold 200 ist heute in jedem Drogeriemarkt zu kaufen und steht in 24er Konfektionierung zur Verfügung. Der Film ist rundum gut, aber nicht sehr gut. Er löst ordentlich auf und gibt Farben relativ natürlich wieder. Das Korn fällt ins Auge.

Kodak Portra 160 – Favorit Farbe

Der Portra 160 ist die absolute Empfehlung für Portraits und den gewissen Charakter. Die Auflösung ist sehr noch, das Korn ist fein und die Farben sind einzigartig.

Kodak Ektar 100

Der Kodak Ektar 100 ist der digitalste aller Filme. Eine sehr hohe Auflösung, viel Kontrast und sehr satte Farben machen ihn zu etwas Besonderen.

Fuji Superia 400

Der Fuji Superia 400 oder auch seine 800 und 1600 Varianten eigenen sich für wenig Licht und schlagen sich dabei immer noch mit guter Auflösung.

Filme, die nicht zu empfehlen sind

Es soll hier kein Bashing gegen bestimmte Filme geben. Es gibt Filme, wie den APX100 und APX400, die man zwar verwenden kann, die aber dem Vermögen einer hochwertigen Optik nicht gerecht werden. In Drogeriemärkten findet man manchmal auch bestimmte Agfa Diafilme, die auch nicht unbedingt zu den Auflösungskönigen gehören.
Darüberhinaus gibt es auch jede Menge “exotische” Filme, die man nach meiner Meinung erst einmal für sich testen sollte, bevor man damit etwas Bedeutendes fotografiert.
Und dann sind da noch Filme, die unter dem Namen eines ehemals sehr namhaften deutschen Herstellers von Doppeläugigen Spiegelreflexkameras vertrieben werden. Das Qualitätssprektrum reicht dabei von sehr gut bis sehr schlecht. Man sollte sich mit diesen Filmen erst dann beschäftigen, wenn man seine Filme selbst entwickelt.

Fazit

Meine Empfehlung für Schwarzweiss ist und bleibt der Ilford FP4+ 125. Ich kaufe diesen Film seit Jahren schon nur noch als Meterware, damit ich in der Konfektionierung der Filme flexibel bin. Für einen kurzen Test 5 Bilder in die Patrone spulen, oder für einen Kurztrip 20er Patronen konfektionieren macht mich unabhängig. In der Entwicklung ist er sehr gutmütig. Weder die Temperatur, noch die Zeit müssen auf den Grad oder die Sekunde stimmen. In XTOL entwickelt erhält man immer perfekte Ergebnisse.

Es gibt natürlich noch viel mehr Filme, die ich hier aber nicht alle behandeln kann. Es lohnt sich durchaus einen Blick bei fotoimpex zu riskieren. Ich bin ein großer Fan der Adox Filme, bei denen man sich aber vorher über ein Einsatzzweck klar sein sollte, daher gibt es hier auch keine direkte Empfehlung dazu. Ein Adox Silvermax ist fantastisch – wenn man ihn zu Hause mit Silvermax Entwickler selbst entwickelt.

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5 Kommentare

  1. Hermann Groeneveld 1. Juni 2020

    Hallo Matz,
    bei Glegenheit: Mich interssiert Deine Meinung zum ADOX CHS 100 II. Ich schätze ihn wg. seines hohen Silbergehalts. Das steigert nach meinem Empfinden angenehm den Kontrast.

    • Matz 3. Juni 2020 — Autor der Seiten

      Hallo Hermann,

      ich habe den CHS 100 noch nicht verwendet, aber von dem Adox Silvermax bin ich total begeistert. Warscheinlich geht der CHS in die gleiche Richtung. Ich persönlich nehme nur noch Filme, die ich als Meterware bekommen kann 🙂

      Gruss, Matz

  2. Porten 23. August 2020

    Hallo Matz,
    Ich habe Deine Seite heute erst entdeckt und stelle fest, dass ich schon zwei Stunden lese ohne zu ermüden. Ist mit 70 nicht selbstverständlich. Ich habe viel gelesen was mich interessiert aber nicht anwenden kann. Entwickeln und scannen, Gründe sind hier nicht relevant. Ich fotografiere aber sehr gern mit verschiedenen Messsuchern ( canon7, Canon III, Yashika Elektro 35gx) und mit alten Voigtländern (Vito B, Vito CS). Neuerdings verwende ich im Bereich Farbe gern den Kodak vision3 von Silbersalz35. Hier habe ich den Scanservice im Filmpreis enthalten. Deine Meinung dazu würde mich interessieren.
    Eine Serviceanfrage für Bessamatic CSU und Ultramatic schon habe ich gestellt. Meine Mittelformatfilme mit Bessa 6×9 und Agfa Gevaert 6×9 und alle 35er sw lasse ich bei weckbrodt entwickeln und scannen. Im MF nutze ich fast ausschließlich abgelaufene Kodak 25/100/400 ASA. Auch hätte ich gern Deine Meinung.

    Wenn Du bis hierher ausgehalten hast danke ich Dir und verbleibe
    Mit freundlichen Grüßen

    Hermann Porten

  3. Volker 19. August 2023

    Hallo Matz,

    verwendest Du beim gepushten FP4+ Gelb- bzw. Orangefilter oder verzichtest Du wegen der Kontraststeigerung durch das Pushen darauf? Bei ASA (ISO) 250 und Orangefilter wird es bei “norddeutschen” Tagen ja eher knapp…

    Gruß
    Volker

    • Matz 20. August 2023 — Autor der Seiten

      Hallo Volker,

      in der Regel verwende ich keine Filter beim gespushten FP4. Aber: Um mehr Zeichnung in Wolkenformationen zu bekommen, ist ein mittlerer Gelbfilter hilfreich. Man muss dann nur Sicherstellen, dass es im übrigen Motiv nicht zu viel Kontrast gibt. Für Landschaften allerdings nehme ich den Gelbfilter gerne mal zur Hilfe. Bei dem hohen Kontrast den FP4 ist ein Filter aber meistens nicht erforderlich.

      Gruß, Matz

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