Eigentlich wäre ein Review der Hi-Matic 7s II nicht unbedingt nötig, ist sie doch nur eine Schwester der Revue 400 SE und ein Abkömmling der Konica Auto S3. Doch die Hi-Matic 7s II hat einen gravierenden Unterschied zur Revue, oder genauer gesagt: Zwei gravierende Unterschiede.
Was für die Revue 400 SE gilt, trifft auch auf die Minolta zu, wäre da nicht das Konzept der Hi-Matic 7s II. Sie kann die voll manuelle Steuerung über Blende und Verschlusszeit und sie kann Doppelbelichtungen, bzw. Mehrfachbelichtungen.
Durch diese Features eignet sich die Minolta für erfahrene Fotografen, die das Bild sehr bewusst selbst gestalten wollen. Vorallem die kreative Blitzfotografie macht mit der Himatic viel Freude. Mit einem Automatik Blitz mit Schwenkreflektor oder Funkauslösern, läßt sich das volle Potential ausschöpfen. Wer also ernsthaft analog blitzen will, für den ist die Hi-Matic eine bessere Wahl, als die Revue und andere Halbautomaten.
Nicht nur das Blitzen, sondern auch das zielgerichtete Belichten ist die Stärke eines manuellen Modus.
Die technischen Daten unterscheiden sich nicht wesentlich von den Schwestern:
Fakten
- Verschlusszeit 1/8 bis 1/500 und B
- Zentralverschluss
- X-Sync über Mittenkontakt bei allen Verschlusszeiten
- Blende 1,7 bis 16
- Manuelle Blende in ganzen Stufen
- Automatische Blende in 1/3 Stufen
- Mehrfachbelichtung
- Objektivbrennweite 40mm
- Minimale Fokusdistanz 0,9m
- Meßsucher mit festem Leuchtrahmen
- Blendenautomatik mit Vorwahl der Verschlußzeit
Größe und Gewicht entspricht der Revue 400 SE und die 445 Gramm können in jeder Tasche getragen werden.
Features
Der Meßsucher ist klein, aber recht gut erkennbar, wenn er sauber ist. Das Handling ist gut; sie ist perfekt als kleine Allzweckkamera.
Das Objektiv ist das Highlight der Kamera. An Schärfe mangelt es der Linse wirklich nicht. Auch hier verweise ich gerne auf den Review der Revue 400 SE, da beide Kameras das exakt gleiche Objektiv verwenden.
Die Mehrfachbelichtung der Minolta Hi-Matic 7s II funktioniert sehr einfach: Man drückt den Entsperrknopf an der Unterseite, als wollte man den Film zurückspulen, betätigt aber nun den Filmtransport. Anstatt den Film zu transportieren, wird jetzt nur der Verschluss gespannt. Der Entsperrknopf springt wieder heraus und das Spiel kann von Vorne losgehen. Leider ist dieser Mechanismus nur ein sehr pragmatischer Zusatz zur normalen Doppelbelichtungssperre und darf nicht auch nur einen Millimeter verzogen sein, sonst kommt es dazu, dass der Verschluss blockiert und im schlimmsten Fall bleibt der Verschluss offen und schließt nicht wieder.
Revue oder Minolta? Die Frage kommt sehr oft. Für die meisten Analog- oder Meßsuchereinsteiger reicht die Revue. Die Minolta zielt mehr auf den fortgeschrittenen Fotografen, der den Modus M zu schätzen weiss.
Hi-Matic 7s II oder Canonet G-III? Auch die Frage kommt sehr oft. Die Antwort ist einfach: Auf jeden Fall die G-III, da der Meßsucher der Canon erheblich besser erkennbar und größer ist.
José 15. März 2022
Hallo
Ich habe eine alte Minolta hi matic 7sii.
Was kostet bei Ihnen die Kamera sauber zu machen. Und dabei auch ein neues Leder ranmachen zu lassen?
VG aus Berlin
HolgerM 7. Oktober 2024
Die Revue 400SE ist fast die gleiche Kamera. Sogar die manuelle Einstellung der Blende ist identisch, nur das bei der Revue der Ring mit Auto und LZ (soll wohl Leitzahl bedeuten) beschriftet ist und nicht die Blende anzeigt. Bei der Minolta ist laut Anleitung die manuelle Einstellung mehr für den Blitz gedacht und so auch beschrieben. Bei der Revue wollte man wohl hier die Einstellung erleichtern, was die manuelle Einstellung ohne Blitz erschwert. Beide Kameras messen die Belichtung nur im Auto-Modus. Wer also mit der Revue manuell ohne Blitz belichten will, macht sich einen Aufkleber für die Blenden oder merkt sich die Leitzahl für die gewünschte Blende. Die Blendenstufen sind 1.7,2.8,4,5.6,8,11,16,Auto bei der Minolta.