Die Konica Auto S2 als Nachfolgerin der Auto S, wurde von 1967 bis 1972 gebaut und hat sich während dieser Zeit im Detail verändert. Dieser Artikel beschreibt die teils subtilen Änderungen im Produktionszeitraum und zeigt, woran man die Varianten dieser Kamera erkennt.
Die Ur-Variante.
In der ersten Fertigungsserie, verfügte die Konica Auto S2 über eine Frontmaske aus Metall. Man erkennt das an dem dünnen polierten Ring, der in den Zierring um die CdS Zelle bündig übergeht. Diese Einheit ist komplett aus Metall gedreht und ein sehr edles Bauteil. Allerdings auch recht schwer. Die erste Serie neigt daher zu einer gewissen Kopflastigkeit.
Der Film der ersten Serie wickelt sich um eine konventionelle Spule mit einem Mitnehmerhaken. Der Film will also gefühlvoll eingelegt und gut gestrafft sein, um aufgwickelt zu werden. Nichts Ungewöhnliches, sondern Standard zu dieser Zeit.
Die Seriennummer der ersten Serie der Konica Auto S2 befindet sich auf der Oberseite. Der Sucher des Mischbildentfernungsmessers ist bläulich getönt. Alle Verschraubungen sind als Schlitzschrauben ausgeführt. Alle Schrauben sind aus Messing, bis auf die Stahlschraube im Inneren des Batteriefachs und die Gehäuseschrauben. Der Belichtungsmesser ist ein Zulieferteil von Sekonic.
Die 2. Variante – New Loading System
1969 hielt eine Neuerung bei der Konica Auto S2 einzug. Mit dem New Loading System wurde das Einlegen des Films deutlich vereinfacht.
Das ist aber nicht die einzige Änderung. Die edle Maske um die Frontlinse ist Geschichte. Das neue Bauteil ist komplett aus Kunststoff und wiegt nur noch einen Bruchteil. Die Fassung der Frontlinse hat nun einen polierten Rand, welcher der neuen Kunststoffmaske fehlt. Man muss schon auf das Detail achten.
Ein metallener Aufkleber gibt Auskunft über das neue Ladesystem. Dieser Aufkleber lässt sich rückstandsfrei abnehmen. Eine Serie 2 erkennt man also nicht zwingend daran.
Das neue System besitzt eine Aufnahmespule mit vielen Schlitzen. Der Film wird einfach nur in einen beliebigen Schlitz geschoben. Der Rest mach die Kamera beim Filmtransport alleine. Sehr praktisch.
Auch bei der 2. Serie wurden nur Schlitzschrauben verwendet und der Sucher ist blau getönt.
Der Zwitter aus Variante 1, 2 und 3: Die Revue Auto S22
Im Foto-Quelle Katalog erscheint im Jahr 1968 die Konica Auto S2 unter dem Namen Revue Auto S22. Es handelt sich bei der Auto S22 um exakt die Konica Auto S2. In der Charge von 1968 unterscheidet sich sich die Revue nur durch die Gravur im Topcover von der Auto S2.
Bei der Revue finden sich Merkmale aller 3 Fertigungsvarianten wieder. Anfangs hatte die metallene Frontmaske sogar den Konica Schriftzug, also das identische Bauteil der ersten Auto S2 Serie. Später wurde einfach das Konica Logo nicht mehr mit weisser Farbe gefüllt. Danach gab es die Variante auf dem Foto ohne den Konica Schriftzug und anschliessend wurde auf das Kunststoffteil der Serie 2 gewechselt. Auch hier ohne den Konica Hinweis. Die Vermutung liegt nahe, dass Konica bei der Produktion der Revue Auto S22 Lagerbestände an Auto S2 Teilen aufgebraucht hat.
Allen Revue Auto S22 ist das New Loading System gemeinsam.
Die Seriennummer ist oben. Die Sucher sind überwiegend blau getönt, jedoch tauchen ohne Logik in der Seriennummer auch Kameras ohne Suchertönung auf. Die Revue Auto S22 verwendet ab 1970 für alle sichtbaren Stahlschrauben am Chassis Kreuzschlitzschrauben. Die restlichen Schrauben sind Messing-Schlitzschrauben.
Die 3. Variante – EL
Die letzte Serie ab 1971 – die Serie in der auch die Auto S1.6 erscheint – ziert ein EL Logo an der Vorderseite. EL steht für Easy Loading und ist dabei nichts weiter als das New Loading System der 2. Serie.
Diese letzte Serie ist an die Auto S1.6 adaptiert. Das Topcover hat unter dem Zubehörschuh eine Stanzung, die den Einbau eines Hotshoe ermöglicht, den die EL aber nicht hat. Das Topcover ist also für die S1.6 ausgelegt.
Der Sucher der EL hat keine blaue Tönung mehr, was zwar etwas weniger Kontrast in der Abgrenzung zum Meßfleck ergibt, aber dafür eine bessere Erkennbarkeit bei wenig Licht bietet. Der Sucher der EL ist fast wie ein Nachtsichtgerät. Fokussieren bei Dunkelheit ist kein Thema für die EL.
Variante 3.1 – Die Konica Auto S1.6
Die Konica Auto S1.6 hat einen schwarzen Konica Schriftzug auf dem Topcover, statt dem Chrom der übrigen Serien. Die Frontmaske ist aus Kunststoff und die Linsenfassung ist nicht poliert. Der Sucher ist blau getönt.
Die Konica Auto S1.6 hat keine Syncbuchse und keinen Umschalter mehr zwischen Blitzbirnen und Elektronenblitz. Sie kann nur Elektronenblitze bedienen (X-Sync).
Auch sie hat das Easy Loading.
Während der Produktionszeit sind neben dem Sekonic Belichtungsmesser auch Einheiten von COPAL verbaut worden, wobei die Sekonic deutlich häufiger anzutreffen sind. COPAL scheint in Teilen der ersten Serie verwendet worden zu sein.
Das Objektiv der Konica Auto S2 findet auch noch in einer weiteren Konica Kamera Verwendung: Die Konica Electron von 1969.
Jochen Busch 28. Juni 2021
Hallo!
Offenbar gibt es noch mehr Varianten. Meine Revue Auto S22 hat die Seriennummer hinten neben dem Sucherfenster.
Viele Grüße
Marzellin 31. März 2023
Hallo!
in dem Fall habe ich auch eine ganz andere Variante der Revue auto S22
kein New Loading System (wie erste Serie Konica) vorne steht Revue oben auto S2 nicht auto S22
MfG M.