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Messsucher Fotografie, Elektrisches und Bass

Zorki 3C (Zorki 3S)

Im Kyrillischen stellt das C das lateinische S dar und daher ist die Zorki 3C hierzulande eigentlich eine Zorki 3S. Da sich der Begriff 3C aber fest etabliert hat, bleibe ich bei der 3C. Die Kamera selbst wurde nur 2 Jahre (1955 und 1956) gebaut ist bei genauem Hinsehen eine Zorki 4 ohne das Vorlaufwerk. Während die Zorki 4 aber mit einem sehr glatten Design daherkommt, hat die 3C diese kleinen Rahmen um Sucher- und Meßsucherfenster geprägt und hat damit einen etwas M3-ähnlicheren Look, der mit persönlich besser gefällt.

Herkunft

Die Zorki 3C teilt sich das Chassisdesign mit der FED 2 und hat FED wie Zorki spezifische Details. Schade ist es ein wenig, dass man sich bei der 3C für die Rücklaufsperre mittels Feder bedient, so wie man es von der FED 1 kennt. Das erhöht den Widerstand bei Aufziehen und kostet etwas Leichtigkeit. Die FED 2 macht hier vor, wie es besser geht. Die Zorki 3C ist ein Mix aus allem, was zu jener Zeit bei FED und KMZ gebaut wurde. Dabei ist aber ein dennoch schönes Paket entstanden.

Auf einen Streich

Alle Verschlusszeiten der Zorki 3C – auch die Langen – sind auf einem Zeitenrad einstellbar. Vorbei ist es also mit dem separaten Einstellrad für die langen Zeiten bis 1/1 Sek. In der Bedienung ist das schon ein Fortschritt, doch dafür sind die Zeiten nicht in aufsteigender Reihenfolge am Wahlrad platziert. Die 1/25 kommt zwischen B und 1/1 und danach geht es aufsteigend weiter. Technisch gesehen ist das auch logisch, weil nach 1/1 das Hemmwerk übergangen wird und dann wieder die jeweils langsamste Zeit des normalen Trommelablaufs gilt. Das Hemmwerk mit den langen Zeiten ist also quasi dazwischen gemogelt. In der Praxis – aus der Hand – benutzt man aber diese langen Zeiten eher sehr selten und daher hätte ich persönlich auf das oben liegende Langzeitwerk gut verzichten können. Die Kamera wächst dadurch beträchtlich in der Höhe, wenn man sie mit den Vorgängermodellen vergleicht.

Zorki 3C
Zorki 3-C mit dem großen 1:1 Sucher

Durchblick

Die Höhe der Deckkappe ist natürlich nicht nur dem Langzeitwerk geschuldet. Schließlich beherbergt sie den großen und hervorragenden Meßsucher mit der Traumvergrößerung von 1,0x. Ein heller und klarer Meßfleck und die Vergütung vor den beiden Prismen sorgen für eine tolle Erkennbarkeit bei fast jeder Lichtsituation. Auch bei Gegenlicht ist der Sucher sehr gut zu benutzen. Für das Meßsuchererlebnis gibt es bei der Zorki 3C die volle Punktzahl.

Schraubleica

Die Zorki 3C ist eine Schraubleica und damit gilt für sie, was das Handling angeht, all das, was ich auch schon zur FED 1, FED 2, FED 5, Zorki 4 und zur Leica III geschrieben habe. Sie entspricht dem Leica LTM Standard und kann daher mit allen LTM Objektiven mit M39 Schraubanschluß verwendet werden.

Zorki 3C
Zorki 3-C Safarigrün

Fakten

  • Tuchschlitzverschluss, horizontal ablaufend
  • Verschlusszeiten 1/1 bis 1/1000 und B, deutsche Teilung
  • gekuppelter Mischbildentfernungsmesser 1,0x
  • Dioptrienkorrektur
  • M39 Leica LTM Objektivanschluß
  • Bildzählwerk, manuelle Rückstellung
  • Blitzsynchonisation einstellbar (X-Sync bei max. 1/25 Sek.)
  • Drahtauslöseranschluß
  • Stativgewinde
  • Zubehörschuh

Safarigrün

Die hier gezeigte Zorki 3C war durch ihr marodes Vulkanit nicht mehr benutzbar. Das Material färbte so stark ab, dass man schon vom bloßen Anfassen schwarze Finger bekam. Ebenso schnell war die Nase geschwärzt, wenn man die Kamera zum Fokussieren ansetzte. Daher blieb nichts anderes übrig, als die Kamera mit einer neuen Oberfläche zu versehen. Ansonsten reichte ein normaler CLA, um die Kamera fit fürs Fotografieren zu machen. Eine Zorki 3C kann heute noch in einem benutzbaren Originalzustand sein und ist daher eine Empfehlung für Meßsucherbegeisterte, die die Kamera gerne benutzen möchten.

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